7.Etappe

Bremer Hütte zur Innsbrucker Hütte:

Gehzeit: ca. 6,75 Stunden
Streckenlänge: ca.10,5 Kilometer
Höhenunterschiede: Auf ca. 1050m / Ab ca.1100m

Etappe als PDF-Datei.
Höhenprofil der Etappe als PDF-Datei.

Heute Morgen war ich besonders früh wach und so drehte ich mich seit 5 Uhr im Lager hin und her. Um 6 Uhr machte ich mich fertig. Ich packte meinen Rucksack und schleppte die Last hinunter in den Eingangsbereich. Dort deponierte ich alles und ging zum Frühstück. Der Hüttenwirt machte mir ganz frisch einen leckeren Kakao und gab mir meinen Frühstücksteller der reichlich belegt war. Es gab mehrere Scheiben Wurst und Käse, ein Ei, Marmelade, Honig, mehrere Scheiben Brot, und zwei kleine frisch gebackene Brötchen auf denen die Butter dahin schmolz. Köstlich war es und ich machte mir für die heute noch mal lange Etappe ein Brot mit Wurst und Käse.

Gehen 6:30Uhr trug ich mich aus dem Hüttenbuch aus und packte meinen Rucksack auf den Rücken. Ich ging hinter der Hütte auf den Weg zum Lauterer See. Die Sonne ging schon langsam auf und so war mir schnell warm. Es waren keine Wolken am Himmel doch am Nachmittag sollte es Gewitter geben. Der Weg führt einige Meter unterhalb der Hütte nach links an dem Felsrücken der Inneren Wetterspitze entlang. Nach nicht einmal 10 Minuten kann man schon in Richtung Lauterer See blicken. Das heißt man sieht nur den kleinen Wasserlauf mit Wasserfall der aus dem See entspringt, und davor sieht man die erste Ketterstelle des heutigen Tages. Es ist eine ca. 30Grad geneigte Felsplatte mit einem Riss in der Hälfte der Höhe, wo man entlang klettert, die Stelle ist mit Drahtseilen versichert. Nachdem man die Stelle durchstiegen hat kommt man zur Schlüsselstelle der Etappe. Es geht senkrecht hinunter durch einen ca. 30 Meter hohen Kamin. Dieser ist mit einem Drahtseil und einer Langgliederkette gesichert. Es gibt Eisentritte und Hacken. An dieser Stelle sollte man sich Zeit lassen, da man sich mit dem großen Wanderrucksack nicht richtig drehen kann, sieht man manchmal nicht wo der nächste Tritt ist. Ich musste mich einige Mal weit nach hinten legen um sehen zu können, wo ich meinen Fuß hinstellen kann. Diese Stelle ist auch nicht ungefährlich, klettern hier mehrer Leute, treten einen Stein los oder lassen einen Gegenstand fallen wäre das Tragen eines Ketterhelms empfehlenswert. Ich hatte das Glück, dass ich keinen hinter mir hatte da ich ja der Erste war. Ich ließ mir auch genügend Zeit und brauchte gute 10 Minuten, bis ich unten am Ende angekommen war.

Danach ging es ca. 150 Meter durch einen Wiesenhang weiter, bis man an den kleinen Wasserlauf des Sees kommt. Nun muss man leicht über grobe Blocksteine klettern und laufen, bis man nach ca. 50 Höhenmeter an den See gelangt. Von hier aus kann man gut den Kamin sehen, den man durchklettert hat. Sieht schon ganz schön hoch aus und ist echt nichts für Leute die Höhenangst haben, diese sollten den Weg von der Hütte durch den kleinen Kessel unterhalb des Sees wählen. Dort muss man zwar erst mal einige Meter absteigen und dann wieder aufsteigen doch es ist die sichere Variante.

Ich machte nun eine kurze Trinkpause und machte einige Fotos von dem spiegelglatten Wasser des Sees. Die Sonne schein nun immer kräftiger. Nach dem See geht es durch grobe Blöcke der Felswände der Äußeren Wetterspitze. Es geht leicht bergab und bergauf. Teilweise läuft man durch Blockwerk und dann mal wieder durch Wiese und Matsch, bis zum Wegweiser wo die beiden Wege, der Leichte und der Schwere auf einander treffen. Hier steht auch ein Hinweis, dass es sich um einen Klettersteig handelt der nur von Geübten begangen werden sollte. Leider habe in an der Hütte ein solches Schild nicht entdeckt!

Um 7:45Uhr war ich an der Weggabelung und nun ging es erst mal leicht bergan in Richtung des Felsenrückens der Hohen Burg. Bis dorthin brauchte ich eine halbe Stunde. Kurz vor dem Rücken geht es in einigen Kehren durch die Almwiese steil hinauf. Ansonsten war der Weg bis hierhin nicht sehr anstrengend. Dort angekommen kann man nun in den nächsten zu durchwandernden Kessel sehen. Es geht nun gut 100 Höhenmeter hinunter. Am Anfang steil durch einen mit grobem Geröll und Blöcken gespickten Hang. Die ersten Meter sind die Schlimmsten doch dann wird es wieder flacher und es geht dann über Blockwerk in den Kessel. Nun geht der Pfad in einer langen Rechtskurve durch das Tal. Man geht leicht auf und ab, bis man oberhalb der verfallen Traualm, entlag kommt.

Nun kommt ein längerer Anstieg. Es geht steil und mit einigen seilversichten Kletterpassagen einen Bergrücken hinauf. Es sind gut 200 Höhenmeter zu meistern. Ich kam so gegen 9:40 auf der Erhebung an. Sogleich geht es wieder hinunter in ein kleines Tal bevor man zur Pramanspitze hinauf steigt. Es ist noch mal ein gutes Stück, bis man auf den Kamm der Pramanspitze kommt. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick den man geniessen soll. Man sieht die Tribulaune, den Olperer und die Rückseite des Habicht. Hier oben machte ich dann eine längere Pause und aß mein Brot das ich mir geschmiert hatte. So gegen 10:45 Uhr machte ich mich dann auf den Abstieg in die Glättegrube die unterhalb des Habichts liegt. Es ist ein weiter Talkessel den man durchlaufen muss. Zuerst geht es wieder schnell ca.100 Höhenmeter durch die Felswand des Bergrückens hinunter. Dann wird der Pfad wieder flacher und geht unterhalb eines Ausläufers einer Felswand entlang. Nun kommt man in die Glättegrube und kann den Geröllhang des Habichts sehen. Nachdem man den Talbach überquert hat geht es nun an den letzten größeren Anstieg mit ca. 250 Höhenmetern hinauf oberhalb der Pfannalm. Der Pfad schlängelt sich durch eine Almwiese hinauf. Man erreicht den ersten Rücken. Von hieraus kann man noch mal schön zurück sehen, man sieht die Pramanspitze und in der Ferne sogar die Bremer Hütte.

Der Weg geht noch mal in einer kleinen Rechtskurve bis zum letzten Bergrücken wo ein kleines Steinmandl steht. Bis dahin geht es leicht bergauf durch ein Geröllfeld mit Blockwerk und Steinen. Um 12:30Uhr erreichte ich die Höhe und konnte zum ersten Mal die Innsbrucker Hütte sehen. Es war ein wunderschöner Ausblick. Unter mir lag ein kleiner Bergsee, dahinter die Hütte mit der Kalkwand, Ilmenspitze, Kirchdachspitze und ganz in der Ferne den Serls. Zur Linken erhob sich der Habicht mit 3277m in die Höhe.

Nun ging es noch mal relativ steil durch ein großes Geröllfeld mit Blocksteinen hinunter. Dann geht der Weg manchmal in Kehren und dann wieder direkt zur Hütte. Kurz vorher kommt noch ein Wegweiser zum See. Nun sind es nur noch wenige Schritte bis zur Hütte. Gegen 13:15Uhr kam ich dort an. Das Wetter hatte gehalten doch es bleis jetzt ein relativ starker Wind und die Wolken wurden auch langsam dichter.

Auf der Terrasse der Hütte saßen dann die drei Jungs die ich das Letzte mal auf der Dresdner Hütte gesehen hatte. Sie hatten am Morgen den Habicht bestiegen und waren nun hier und entspannten. Ich sprach kurz mit Ihnen und ging dann hinein um mein gebuchtes Lager zu bekommen. Ich sollte in Lager 19 und dort in die Abteilung Habicht gehen. Es war eine vierer Box, jeweils recht und links schon ein Platz belegt. Ich legte meine Schlafsack dazwischen und packte nun aus. Schnell war ich dann im Waschraum unter der Dusche zum entsalzen. Hier kostete die Dusche überhaupt nichts. Nach dem ich wieder frisch war, hängte ich noch schnell meine Sachen auf und ging dann hinunter zu den Jungs auf die Terrasse. Der Wind blies nun noch strärker, dass sogar die Liegestühle umkippten. Nach einer Stunde ging ich hinein in die Gaststube. Die Drei saßen am Kaminofen und ich setzte mich zu ihnen. Dort bestellte ich mir ein Skiwasser und einen Apfelstrudel. Wir plauderten und nun kam noch das Ehepaar aus Meißen in die Stube. Leider war an unserem Tisch nicht genug Platz und so gingen sie an einen anderen.

Gegen 18 Uhr konnte man allà Karte bestellen, hier gibt es keine Halbpension. Schade eigentlich! Ich entschied mich für Schnitzel mit Preiselbeeren und Kartoffeln. Hat gut geschmeckt, doch mit der Bremer Hütte läßt sich das Essen nicht messen. Das Hauptgericht kostete 10,50€, der Salat 3,50€. Heute Abend genehmigte ich mir zwei große Biere, denn ich hatte beschlossen morgen abzusteigen nach Neustift und dann nach Fulpmes. Das Wetter sollte umschlagen und es sollte bis auf 2500m Schnee geben.Die Wolken waren nun zu einer dunkelgrauen Wand geworden und später fing es dann am Abend an zu regnen. Wir saßen noch bis um 21:45Uhr zusammen und gingen dann geschlossen ins Lager hinauf. Das Lager war gut belegt und stock duster. Hatte meine Lampe nicht dabei und musste so noch mal kurz das Licht anmachen. Danach macht ich mich im Schein meiner Stirnlampe bettfertig. Draußen regnete es in strömen und der Wind blies stark.

Fazit des Tages: Nach jedem Abstieg kommt ein weitere Aufstieg. Mit jedem Tag wird man stärker und meistert nun auch den härtesten Weg. Die Königsetappe!!!


Hüttenstempel Innsbrucker Hütte